Traditionelle Chinesische Medizin
von Jana Schick
YIN und YANG
Das Yin-Yang-Zeichen ist ein Kreis bestehend aus einer weißen und einer schwarzen Hälfte. Eine S-förmige Linie trennt die zwei Hälften, die jeweils auch einen Punkt entgegengesetzter Farbe enthalten. Yin und Yang steht für Harmonie. Zwei entgegengesetzte Kräfte ziehen sich an und sind unzertrennlich. Keine davon ist der anderen überlegen. Sie stehen im Gleichgewicht. Yin bedeutet: dunkel, weiblich, kalt, nass, passiv, Nacht, Norden, Wasser, Erde, Mond. Yang bedeutet: hell, männlich, warm, trocken, aktiv, Tag, Süden, Feuer, Himmel, Sonne. Das Yin-und-Yang-Konzept ist grundlegend für die Traditionelle Chinesische Medizin und ihre Betrachtungsweise von Krankheit und Gesundheit. Verdeutlichen kann man das sehr gut an dem Gegensatzpaar „Tag und Nacht“. Mit Tag assoziieren wir Sonne, Wärme, Dynamik, mit Nacht hingegen Dunkelheit, Kälte, Ruhe. Wenn es die Nacht jedoch in dieser Form nicht gäbe, wenn die Sonne also 24 Stunden scheinen würde, hätte auch der Begriff „Tag“ für uns eine völlig andere Bedeutung. Auf der einen Seite sind Tag und Nacht also so unterschiedlich, dass sie sich gegenseitig ausschließen, auf der anderen Seite bedingen sie sich aber gegenseitig und sind ohne einander nicht vorstellbar. Ein weiteres Gegensatzpaar ist „Freude und Trauer“. Freude zu genießen bzw. uns von Herzen freuen zu können, ist uns nur möglich, weil wir auch die wichtige Erfahrung der Trauer haben. Wer die Erfahrung der Trauer nicht hat, für den wird die Freude zu einer langweiligen „Angelegenheit“.
5 Elemente
Die 5 Elemente beschreiben jeglichen Wandel im menschlichen Leben und der Natur entsprechend ihrer energetischen Qualität. Aus der Polarität zwischen Yin und Yang entsteht eine Bewegung, welche durch fünf Phasen verläuft. Dies zeigt sich z.B. in den Jahreszeiten und Lebensphasen, aber auch in allen lebendigen Prozessen wie z.B. beruflichen Laufbahnen, Entwicklungsstufen von Organisationen oder auch Beziehungen. Es werden unter dem Begriff 5 Elemente also sowohl Gegenstände, als auch dynamische Vorgänge beschrieben, die jeweils einen ähnlichen Lebensaspekt repräsentieren. Hieraus wächst eine Erkenntnis der zyklischen Prozesse des Lebens und wie wir Menschen im Einklang mit ihnen leben können.
Holz steht für die Kindheit und die Energie des Frühlings.
Die Metallenergie wird von Lunge und Dickdarm getragen und gehört dem Herbst.
Die Erde als verbindendes Element, wird auch Dojo genannt, es sind die Übergangszeiten zwischen den Jahreszeiten
Feuer ist Sommer, Präsenz, Geistesgegenwärtigkeit, Inspiration und der Höhepunkt der äußeren Aktivität.
Wasser - Das große YIN, das In-Sich-Ruhende, Bindende und Konkretisierte
Die Erde schläft unter dem Schnee.
Der Wind wirbelt sanft die Eiskristalle auf.
Die Abendsonne zaubert Farben in den Himmel.
Die Wolken wandern mit dem Wind.
Diätetik in der TCM
In der Chinesischen Medizin wird der Ernährung eine sehr große Rolle zugeschrieben, da sie eine wichtige Energiequelle für die Gesunderhaltung des Körpers ist. Die Erstellung eines individuellen Ernährungsprogramms basiert auf den Grundlagen der chinesischen Medizin (Fünf Wandlungsphasen, Yin und Yang), einschließlich ihrer Diagnostik. Die Nahrungsmittel werden aufgrund ihres energetischen Temperaturverhaltens, ihrer Geschmacksrichtung und ihrer Zuordnung zu den fünf Elementen eingeteilt. Dem Patienten werden, je nach individueller Diagnose, die für sein Krankheitsbild geeigneten Nahrungsmittel und Getränke sowie deren Zubereitungsmethoden empfohlen. Dabei geht es nicht speziell um die Verwendung asiatischer Nahrungsmittel; es können heimische Lebensmittel verwendet werden. So kann z. B. durch eine veränderte Zubereitungsart oder die Verwendung anderer Gewürze eine energetische Korrektur vorgenommen werden. Ziel der Behandlung ist aus der Sichtweise der chinesischen Medizin die Bereitstellung von ausreichendem Qi (Energie) sowie Stärkung bzw. Behebung von Disharmonien der einzelnen Organe. Die Ernährungslehre der chinesischen Medizin wird zum einen zur Krankheitsprävention eingesetzt, zum anderen therapeutisch, erfahrungsgemäß vor allem bei inneren Erkrankungen wie z. B. bei Verdauungsstörungen aller Art. Sie ist vor ca. 3000 Jahren im Rahmen der Entwicklung der Chinesischen Medizin entstanden. Sie wurde - und wird noch heute - sowohl zur Krankheitsprävention als auch gezielt bei verschiedenen Krankheitsbildern therapeutisch eingesetzt. Sie ist eng mit der chinesischen Kräuterheilkunde verwoben und kann häufig mit dieser und/oder der Akupunktur kombiniert werden, um deren Wirkweisen zu unterstützen. Es gibt keine bekannten Grenzen, die Diätetik kann auch begleitend zu anderen Therapien eingesetzt werden. Klinisch bedeutsame Risiken bei evtl. Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder bei Stoffwechselkrankheiten werden durch den Behandler geklärt.
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